Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Scharpf,

Derzeit gibt es eine immer mehr aufflammende Diskussion um den Fortbestand bzw. die weitere Nutzung der Kirche St. Monika bzw. des St. Monika Areals an der Königsberger Str.

Derzeitige Planungen einer massiven Bebauung stoßen auf starken Widerstand aus der Bevölkerung aus dem angrenzenden Wohnviertel. Für manche ist der Fortbestand der Kirche als Versammlungsort für kirchliche Zwecke noch überlegens- bzw. wünschenswert. Für andere ist der Fortbestand des Kindergartens ganz wesentlich.

Gleichzeitig sehen wir in unserer Stadt erhebliche Bedarfe für Veranstaltungsräume und Vereinsnutzungen, aber auch für ein städtisches Stadtteilzentrum / Haus der Vereine. Dieses könnte neben anderen Gruppen und Vereinen, eine hilfreiche und willkommene Alternative für Vereine sein, die derzeit noch im Weinzierlgelände untergebracht sind, aber bis Ende 2025 eine neue Heimat benötigen.

Auch die bisherige Funktion für die Bewohner des Viertels als Treffpunkt für Gemeinschaften und Veranstaltungen vor Ort sollte als wichtige gesellschaftliche Verortung erhalten werden. Denn immer dann, wenn Kirche sich aus dem gesellschaftlichen Umfeld als Zentrum und Anlaufstelle verabschiedet, klafft eine Lücke, die meist, mit relativ großem Aufwand, durch die Stadt geschlossen werden muss.

Den engagierten Bürgerinitiativen sollte aus unserer Sicht ausreichend Gehör bei der weiteren Überplanung im Monikaviertel geschenkt werden.

Wir, die Stadtratsfraktion der FREIEN WÄHLER, beantragen daher folgende Sachverhalte und Optionen zu prüfen und zu bewerten und dem Stadtrat zur weiteren Beratung vorzulegen:

  1. Welche Möglichkeiten gibt es für die Nutzung der Bestandsgebäude (Kirche) um als Veranstaltungsort nutzbar gemacht zu werden? Umbaumaßnahmen, Größe? Kosten?
  2. Welche Kosten stehen für den Grunderwerb im Raum und welche Rahmenbedingungen sind dabei zu beachten?
  3. Ist der bisherige Kirchenraum als teilweiser Ersatz für den Festsaal (bei kleineren Veranstaltungen, die nicht im Congresssaal ausgerichtet werden müssen) eine mögliche Alternative? (Konzerte, Abi-Feiern)
  4. Ist das Grundstück mit den Bestandsbauten und ggf. Erweiterungsbauten eine mögliche Option für eine Nutzung als Haus der Vereine?
  5. Ist der Fortbestand des Kindergartens an dieser Stelle darstellbar, ggf. auch in einem neuen Gebäudekomplex?
  6. Welche derzeitigen Nutzungen sollten auch zukünftig im Monikaviertel beheimatet bleiben?
  7. Bleibt bei Verwirklichung eines Hauses für Vereine und eines Veranstaltungsraumes noch Baugrund für eine Wohnbebauung durch die GWG, oder für den freien Verkauf?
  8. Kann dieses Projekt auch von der GWG als gemeinnützige Baugesellschaft als Gesamtprojekt durchgeführt und dauerhaft betreut werden?

Sicherlich sind noch deutlich mehr Fragen zu erläutern.

Mit diesem Antrag möchten wir einen Impuls für weitere Überlegungen unter den obigen Grundüberlegungen und erforderlichen Bedarfen geben.

Mit freundlichen Grüßen

Hans Stachel, Fraktionsvorsitzender  der Freien Wähler Stadtratsfraktion Ingolstadt