18.03.2009
Priorität für wohnortnahe Schulen

Über die mögliche Schließung von Hauptschulen und eine Neueinteilung der Schulsprengel ist eine heftige Diskussion im Gange, nachdem Kulturreferent Gabriel Engert in einer wenig glücklichen Vorgehensweise das Thema an die Öffentlichkeit gebracht hat. Eine derart wichtige Regelung muss in den zuständigen Stadtrats-Gremien und in der Öffentlichkeit ausreichend diskutiert werden. Stattdessen ist der Eindruck entstanden, alles sei bereits entschieden. Am Thema führt kein Weg mehr vorbei, denn die demografische Entwicklung, die zu sinkenden Schülerzahlen führt, ist eine nicht zu leugnende Tatsache. Nicht zu bestreiten ist auch, dass mehrzügige Hauptschulen, an denen die Schüler zwischen verschiedenen Zweigen wählen können, nur aufrechterhalten werden können, wenn die Schülerzahlen ausreichen. 
Trotz dieser Argumente gilt für die Freien Wähler, dass die wohnortnahe Schule Priorität haben muss. Außerdem ist die Größe einer Schule längst nicht Garant für Qualität – teilweise gilt wohl sogar das Gegenteil. Denkt man nur an das hochaktuelle Thema der Sicherheit, gibt es ein weiteres Argument. Die Überschaubarkeit einer kleineren Schule, dass man sich dort gegenseitig kennt und einschätzen kann sowie der unmittelbare Kontakt zum Schüler sind für sich ein hohes Gut. 
Notwendig ist jetzt eine sorgfältige Abwägung aller Argumente. Jetzt schon pauschal zu sagen ob und ggf. welche Schulen geschlossen werden sollen, kann erst am Ende einer Diskussion unter Einbeziehung von Eltern und Lehrern stehen.

Peter Gietl
FW-Fraktionsvorsitzender