01.05.2016
Netzwerk Biostädte

Von dem Vorschlag des städtischen Umweltreferenten Rupert Ebner, Ingolstadt solle dem Netzwerk der Bio-Städte beitreten, ist die Stadtratsfraktion der Freien Wähler nicht überzeugt. „Das sieht nach einer dieser Schaufensterinitiativen aus, die ein gutes Gewissen verbreiten sollen, die letztlich aber nur Aktivität vorgaukeln und in der Realität nichts bringen,“ sagt der Vorsitzende der FW-Fraktion, Peter Springl, dazu.

Es höre sich zwar gut an, wenn angeregt werde, die Stadt solle den Ökolandbau und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln fördern, welche Folgen dies aber in der Praxis habe, sei völlig unklar und müsse konkret benannt werden. Ein solches Vorgehen könne soziale Auswirkungen haben, zum Beispiel, wenn die Preise fürs Essen in Kindergärten und Schulen steigen. Springl erinnert in diesem Zusammenhang an ein Experiment auf dem Volksfest, als ein Hendl-Brater Bio-Hendl im Angebot hatte, auf diesen aber sitzen blieb, weil die Kunden die preiswerteren konventionellen Hendl bevorzugten.

Außerdem stelle sich die Frage, ob es überhaupt zulässig sei, wenn die Stadt konventionell arbeitende lokale Erzeuger als Lieferanten künftig ausschließe und nur noch Bio-Betriebe zulasse. Nach Überzeugung der FW-Fraktion gehört es außerdem nicht zu den primären Aufgaben einer Kommune, den Ökolandbau und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln zu fördern. Dies falle zu allererst in die Zuständigkeit der Gesetzgeber auf Landes- und Bundesebene.

Peter Springl, Fraktionsvorsitzender
(für die FW-Stadtratsfraktion)