Über das Thema „Multiresistente Keime“ (MRSA) wird derzeit in den Medien viel berichtet, leider häufig sehr reißerisch. Der Artikel im Donaukurier vom Freitag, 16. Februar, hob sich davon wohltuend ab.

Worum geht es? Multiresistente Keime sind Bakterien, gegen die nahezu alle Antibiotika wirkungslos sind. Infiziert sich ein Mensch mit einem derartigen Keim, kann er nur noch schwer therapiert werden. Bei Patienten mit einer verminderten körpereigenen Abwehr kann dies zum Tode führen. Ursachen für die Verbreitung dieser Keime sind u.a. mangelnde Hygiene und ein unkritischer Umgang mit Antibiotika.

Diesem Problem wurde weltweit, auch in Deutschland und in unserer Region, zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Bekämpft werden müssen diese Keime dort, wo sie besonders häufig auftreten und von wo aus sie verbreitet werden, in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen. Es ist daher dringend erforderlich, ein regionales Netz zur koordinierten Bekämpfung resistenter Keime zu knüpfen.

Ziel muss es sein, Ansteckungsmöglichkeiten zu vermindern, um damit die infektbedingte Sterblichkeit - und letztlich auch die Kosten in unserem Gesundheitssystem zu senken. Nur Strategien, die über das einzelne Krankenhaus oder die einzelne Praxis hinausgehen, sind Erfolg versprechend. Regionale Animositäten sind hierbei absolut fehl am Platz.

Dr. Gerd Werding, Stadtrat