25.03.2010
Mitgliederversammlung am 24. März 2010

Knapp vierzig Mitglieder der Freien Wähler Ingolstadt e.V. trafen sich am Mittwoch, 24. März im Theaterrestaurant Ingolstadt. 


Hauptthema des Abends war der Vortrag von Dr. Werner Richler, dem Geschäftsführer der IFG. Knapp eine Stunde lang referierte er über die Geschichte, Erweiterungspläne sowie aktuellen Sachstand beim Güterverkehrszentrum und zeigte deren positive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Ingolstadt auf. Die Erweiterung des GVZ würde eine Entlastung des Verkehrs bringen, dem Schienenverkehr höhere Priorität einräumen und die Umschlaganlage am Rande der Stadt stärken. Zusätzlich sei mit dem GVZ die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen verbunden, auch in der Bauwirtschaft. Gleichzeitig stäke es die Standortattraktivität und die Region 10. Bei der Erweiterung achte man auf Umweltverträglichkeit, betonte Richler und verwies darauf, dass drei neue Hallen entstehen sollen mit einer Gesamtfläche von 100.000 qm. "Wir investieren 144 Millionen Euro!" 


Anschließend stand er auch kritischen Fragen zur Verfügung. Unter anderem wurde Richler, der seit fast 20 Jahren für die IFG tätig ist, gefragt, ob es - bei wirtschaftlich ungünstiger Entwicklung - eine Ausstiegsklausel für AUDI gebe. Zwar konnte Werner Richler nicht auf konkrete Vertragsinhalte eingehen, aber er betonte das Vertrauen in den AUDI-Hauptstandort Ingolstadt, das klar gegeben sei. Investitionen würden sich auf jeden Fall lohnen, denn AUDI würde in Ingolstadt wohl als letztes den Rotstift ansetzen, so Richler. Angesichts der Entwicklung der letzten 15 Jahre sei erkennbar, dass sich die IFG von einer zuschussbedürftigen Unternehmung zu einem gewinnträchtigen Projekt entwickelt habe, das jährlich knapp 1,3 Mio. € Gewerbesteuer an die Stadt zahle.


Anschließend berichtete noch Fraktionschef Peter Gietl über die Stadtratsfraktionsklausur. Neben den Überlegungen zur Verbesserung der Verkehrssituation und der zusätzlichen Donauquerung, die dem Schutz des Auwaldes gerecht werden müsse, standen Fragen zur Stadtbauplanung, der sozialen Entwicklung und der Kultur auf dem Programm. Außerdem formulierte Gietl zwei klare Forderungen: man brauche sowohl einen Generalverkehrsplan sowie einen Stadtentwicklungsplan. Die größte Aufmerksamkeit und Diskussion erregte das Thema Sicherheit. In der letzten Zeit sei es zu zunehmenden "Auswüchsen" vor allem Jugendlicher in der Innenstadt gekommen. In der Diskussion kreiste folglich vieles um die Frage der Wiederherstellung der Ordnung, den eventuellen verstärkten Einsatz von Polizei und Ordnungsdienst sowie die Verlängerung der Sperrzeit um eine Stunde. Stadtrat und Landtagsabgeordneter Markus Reichhart bezeichnete es dabei als schade, wenn der Staat mit mehr Kontrolle reagieren müsste. Dennoch forderte er mehr Polizisten für Ingolstadt und erklärte: "In Sachen Jugend und Alkohol sind wir gesamtgesellschaftlich gefordert genauer hinzuschauen und als Erwachsene unserer Vorbildfunktion besser gerecht zu werden."