01.03.2024
„Kinder ab vier Jahren sind für Drag-Lesung die falsche Zielgruppe“

Pressemitteilung FREIE WÄHLER Stadtratsfraktion

 

  • Beim „FEM*Festival“ soll es eine Drag-Lesung für Familien geben
  • Hans Stachel kritisiert scharf: „Pädagogisch völlig falscher Ansatz“
  • Forderung der FREIEN WÄHLER: Städtisches Kulturamt muss künftig mehr Sensibilität bei der Auswahl der Angebote für Kinder zeigen

Anfang März kommt es zur zweiten Auflage des „FEM*Festivals“ in Ingolstadt. Themen sind Feminismus, Gender, Diversity sowie gesellschaftliche und soziale Folgen unterschiedlicher Diskriminierungskategorien.

„Die Gleichstellungsveranstaltungsreihe ist ein wichtiger Beitrag für die persönliche Freiheit der Menschen, unabhängig von Geschlecht, unterschiedlichen Lebensformen und sexueller Selbstbestimmung und Orientierung“, sagt Hans Stachel, der Vorsitzende der Ingolstädter Stadtratsfraktion der FREIEN WÄHLER. Deshalb hätten die meisten Programmpunkte ihre Berechtigung.

Allerdings klammert Hans Stachel bewusst eine Veranstaltung aus: Am Montag, 4. März soll es eine Drag-Lesung für Familien geben, mit dem Titel „Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt“.

Dabei sollen Drag-Queen „Vicky Voyage“ und Drag-King „Eric BigClit“ vor Kindern ab vier Jahren auftreten. Bei den beiden Personen handelt es sich um einen Mann, der sich als Frau, und eine Frau, die sich als Mann verkleiden.

Anmerkung: der im Original der PE nachfolgende Satz wurde auf Wunsch der Drag-Akteure entfernt:

„Dass diese Drag-Akteure nun eine Lesung in Ingolstadt als Familienveranstaltung verkaufen, mit der Zielgruppe, Kinder ab vier Jahren‘ sehen wir als äußerst kritisch“, kritisiert Stadträtin Angela Mayr „Für diese Zielgruppe und dieses junge Alter ist es ein falsches Angebot.“ Eine besondere Sensibilität sei zusätzlich geboten, weil es sich dabei um ein Angebot der Stadt Ingolstadt handeln würde.

„Wir sehen eine besondere Sorgfaltspflicht bei der Stadt, die nicht hinter den Ansprüchen zurück hängen darf, die wir im Bereich der Kinderbetreuung in Kindertagesstätten und Kindergärten anlegen“, fordert Hans Stachel. „Dort erwarten wir selbstverständlich für alle Angebote pädagogisches Fachpersonal.“ Dabei seien die pädagogische Begleitung und ganzheitliche Angebote auf die Kinder altersgerecht zugeschnitten, von ausgebildeten Fachkräften im Vorfeld geprüft und unterliegen somit pädagogischen Vorgaben und Kriterien.

„Bei solch einmaligen Veranstaltungen, wie nun bei der Drag-Lesung, ohne entsprechender Vor- und Nachbereitung, stellt sich dies für uns als äußerst bedenklich dar“, bemängelt Hans Stachel. „Den Mehrwert für die Kinder sehen wir an keiner Stelle.“

Auch Erzieherinnen und Kinderpsychologen hätten bereits in Ingolstadt oder bei vergleichbaren Veranstaltungen in anderen Orten deutlich ihre Bedenken geäußert.

„Wir sehen hier viel mehr eine Plattform für eine Randgruppenbewegung, die hier ausgerechnet mit besonders schutzbedürftigen Kindern öffentlich in Erscheinung tritt“, sagt Hans Stachel. „Zukünftig erwarten wir vom städtischen Kulturamt mehr Sensibilität bei der Auswahl der Angebote speziell für die Zielgruppe der Kinder.“