02.02.2023
„Inklusion ist mehr als nur ein Lippenbekenntnis“

  • FREIE WÄHLER stellen Antrag im Stadtrat auf Bewertung der Sportstätten in Ingolstadt nach Inklusions-Gesichtspunkten
  • Hans Stachel: Viele Sportstätten sind nicht ausreichend für Menschen mit Behinderungen saniert
  • Obwohl Ingolstadt Host Town bei den Special Olympics World Games in diesem Jahr ist, gäbe es also noch genug Nachholbedarf

 

Die Special Olympics World Games finden in diesem Jahr vom 17. bis 25. Juni in Berlin statt. Zu dieser weltweit größten Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung werden mehr als 7.000 Athletinnen und Athleten aus aller Welt erwartet. Gleichzeitig wird damit die größte Inklusionsbewegung Deutschlands ins Leben gerufen, an der rund 200 andere Kommunen teilnehmen, unter anderem auch Ingolstadt. Dabei wird Ingolstadt der Gastgeber für die 27-köpfige Delegation aus San Marino sein. „Das Host-Town-Programm soll für alle ein großes Fest werden, mit einem bunten Programm für jeden“, sagt Hans Stachel, Vorsitzender der Ingolstädter Stadtratsfraktion der FREIEN WÄHLER. „Wir freuen uns darauf, dass Ingolstadt ein Zeichen gelebter Inklusion setzen darf.“

Allerdings seien nicht nur für den Besuch der San-Marino-Delegation, sondern auch für alle anderen Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, die in Ingolstadt leben, noch viele Hausaufgaben zu erledigen. Das beträfe unter anderem auch die Sportstätten. „Viele Sportstätten der Stadt Ingolstadt – sei es in städtischem Besitz oder im Eigentum des jeweiligen Vereins – zeigen einen Sanierungsstau der Vereinsimmobilien auf“, sagt Hans Stachel und benennt dabei einige Beispiele: „So sind Zugänge oder Sanitäreinrichtungen nicht so ausgestattet, dass die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von 

Menschen mit Behinderung und somit die Förderung der Teilhabe erfüllt ist.“ Gerade diese Herstellung eines Grundbedürfnisses von Menschen mit Behinderung hätte in der jetzigen Phase auch Signalwirkung, weil sich die Stadt Ingolstadt als Host Town präsentieren wolle. „Ingolstadt will sich dabei als Garant, als Leuchtturm, zeigen bei der Umsetzung von Inklusion und Barrierefreiheit in Sport und Freizeit“, sagt Angela Mayr. „Wir haben dabei allerdings Nachholbedarf, um dieses Ziel zu erreichen.“

Deshalb stellen die FREIEN WÄHLER nun einen Antrag im Stadtrat, damit das Sportamt zeitnah eine Bewertung der Sportflächen im Stadtgebiet Ingolstadt unter Inklusions-Gesichtspunkten zusammenstellt. Außerdem will die FW-Stadtratsfraktion mit dem Antrag dafür sorgen, dass für die laufende Wahlperiode notwendige Sanierungen der Sportstätten unter den Gesichtspunkten der Inklusion aufgestellt und hierfür notwendige Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. „Unabhängig von den Special Olympics World Games müssen wir am Aufbau eines Förder- und Investitionsprogramms festhalten“, sagt Hans Stachel. „Wir brauchen dafür eine Zeitschiene und müssen dabei auch Fördermöglichkeiten in Kommune, Land und Bund sowie weiteren Organisationen berücksichtigen.“ So ist sich Hans Stachel mit dem Kandidaten der FREIEN WÄHLER für die Landtagswahl, Markus Reichhart, einig: „Die Inklusion in Ingolstadt ist eine große Herausforderung, aber das Thema sollte mehr als nur ein Lippenbekenntnis sein.“