15.01.2016
Gründerzentrum hat Vorrang vor Donaumuseum

„Dass sich an der Idee, im Kavalier Dallwigk ein digitales Gründerzentrum unterzubringen, eine so heftige Diskussion entzündet, verwundert mich sehr.“ Mit dieser Äußerung reagiert der Vorsitzende der FW-Stadtratsfraktion, Peter Springl, auf die Kritik aus den Reihen der SPD. Zunächst ist festzustellen, so die Freien Wähler, dass sie ein Donaumuseum keineswegs generell ablehnen. Die Frage ist doch nur, welche Einrichtung für Ingolstadt zukunftsträchtiger ist, das Donaumuseum oder ein digitales Gründerzentrum.

Die Mehrheit der FW-Fraktion ist der Überzeugung, dass die Antwort nur lauten kann: Das Gründerzentrum hat Vorrang. Dieses Gründerzentrum wird in enger Verbindung zur Technischen Hochschule arbeiten, deshalb ist die räumliche Nähe, wie sie im Kavalier Dallwigk gegeben ist, auf jeden Fall sinnvoll und notwendig. Natürlich könne man auch andere Gebäude in Betracht ziehen, in erster Linie das Körnermagazin. Das Problem ist nur: das Körnermagazin ist in Privatbesitz.

Die Stadt kann wohl kaum dem Freistaat ein Gebäude für das Gründerzentrum anpreisen, das ihr nicht gehört und das für das Antragsverfahren zum Gründerzentrum kurzfristig nicht zu erwerben ist. Das müsste auch der SPD bekannt sein. So viel zum Thema Ahnungslosigkeit. „Ahnungslos handelt derjenige, der nicht bereit ist, auf neue Entwicklungen und Chancen zu reagieren. Das digitale Gründerzentrum ist eine solche Chance, und es wäre verantwortungslos, diese nicht zu ergreifen.“ – so der FW-Fraktionsvorsitzende.

Ein Donaumuseum ist aus Sicht der Mehrheit der FW-Fraktion durchaus wünschenswert, aber nicht vordringlich. Zunächst muss die Erweiterung des Deutschen Medizinhistorischen Museums abgeschlossen und das neue Museum für Konkrete Kunst und Design realisiert werden. Als nächsten Schritt können sich die Freien Wähler eine Neukonzeption der städtischen Museen mit dem Ziel einer höheren Akzeptanz vorstellen. Erst dann – und wenn es die Finanzlage der Stadt zulässt – macht es Sinn, über ein weiteres Museum zu sprechen.

 

Peter Springl, Fraktionsvorsitzender
(für die FW-Stadtratsfraktion)