07.05.2021
Freie Wähler zu den Kammerspielen: CSU Fraktion muss sich bewegen

Der geplante Standort der Kammerspiele an der Tränktorkaserne ist gestorben.

Dieser Überzeugung ist die Stadtratsfraktion der Freien Wähler, nachdem die Fraktionen der SPD und UWG beantragt haben, noch einmal alle Alternativen zu prüfen und sich damit der Meinung der FW angeschlossen haben.

Offizielle Aussagen zu Risiken und Kosten liegen zwar leider immer noch nicht vor, wie einst von FW und CSU gefordert und vom Stadtrat beschlossen, aber im Laufe der Monate haben so viele Menschen mit Sachverstand und Ortskenntnis ihre großen Bedenken geäußert, dass viele Parteien offenbar nochmals in sich gegangen sind. Entgegen ihrer bisherigen, dauerhaften und starren Festlegung auf diesen ungeeigneten Standort.

„Jetzt muss sich vor allem die CSU Fraktion noch bewegen,“ erklärt FW-Fraktionsvorsitzender Hans Stachel. Er erinnert daran, dass sich CSU-Stadtrat Hans Achhammer schon im vergangenen Jahr kritisch zu dem Standort geäußert hat. Achhammer hatte damals gesagt: „An der Schutterstraße wird das nie das, was wir uns vorgestellt haben.“

Viele Mitglieder der Parteibasis von FW und CSU wie auch von anderen Parteien lehnen den Standort Tiefgarage aus unterschiedlichsten Gründen ab. Auch von den Linken gab es Bedenken. Stadtrat Christian Pauling bekannte ebenfalls vor einem Jahr, er habe „große Bauchschmerzen mit dem geplanten Bau.“ Stachel bekräftigt die Meinung der Freien Wähler: „Nach dem finanziellen Fiasko beim Museum für Konkrete Kunst und Design können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und die großen Risiken ignorieren, die wir mit dem Bau über der Tiefgarage eingehen würden.“

Nach dem Eindruck von Stachel stehen nur noch der Oberbürgermeister und die Fraktion der Grünen uneingeschränkt hinter dem Standort an der Tränktorkaserne.

Allmählich wird es einsam. „In der Bevölkerung stößt der Standort ohnehin schon längst auf Ablehnung,“ ist sich Stachel sicher. Der FW-Fraktionsvorsitzende widerlegt schließlich noch die ständig wiederholte Behauptung, der Freistaat habe zugesagt, 75 Prozent der Kosten für den Bau der Kammerspiele zu übernehmen. Stachel: „Das stimmt so nicht, der Freistaat trägt keineswegs 75 Prozent der Gesamtkosten, sondern nur der zuschussfähigen Kosten, das ist viel weniger, in der Realität sind das vielleicht noch 30-50 Prozent der Gesamtkosten- je nachdem was man alles heraus- bzw.  schönrechnet – aber auch Gelder des Freistaats sind Steuergelder.“

Auch beim MKKD wurde uns im Stadtrat mehrfach erklärt, man habe die Planung und das Bauvorhaben im Griff. Von wegen! Ein Desaster! Darum lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.