12.09.2021
Freie Wähler sorgen sich um Zukunft des Schlachthofs

Der Schlachthof Ingolstadt steht vor einer ungewissen Zukunft, sogar das Ende des von einer GmbH geführten Betriebs ist nicht mehr auszuschließen. Darauf macht die Stadtratsfraktion der Freien Wähler aufmerksam.

1994 gründeten einige Ingolstädter Metzger die Schlachthof Ingolstadt GmbH, nachdem die Stadt beschlossen hatte, den kommunalen Schlachthof an der Frühlingstraße zu schließen. Schon seit Jahren kämpfen die Metzger mit der Stadt um die Höhe der Gebühren für die amtliche Fleischbeschau, die von Tierärzten durchgeführt werden muss.

Laut FW verlangt die Stadt für die Fleischbeschau wesentlich höhere Gebühren als zum Beispiel benachbarte Städte wie Ulm oder München für ihre Schlachthöfe.

Hinzukommt, dass sich die Betreiber von der Stadtverwaltung in Sachen Kostenfestsetzung ständig hingehalten fühlen und mit Nachberechnungen konfrontiert sehen, die letztlich dazu führen, dass der Schlachthof nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann.

„Die Anteilseigner der Schlachthof GmbH können keinen Zuschussbetrieb aufrechterhalten und werden den Schlachthof schließen oder verkaufen, wenn sich die Stadt nicht bewegt“, sagt FW-Stadtrat Klaus Böttcher. Die Betreiber brauchen laut Böttcher bis Oktober einen Vertrag mit der Stadt, der es ihnen ermöglicht, den Schlachthof wenigstens fünf Jahre weiterzuführen.

Die FW-Fraktion weist auch auf die Bedeutung regionaler Schlachthöfe hin.

„Wenn wir wollen, dass die Wege vom Bauern zum Schlachthof im Sinne des Tierwohls kurz sind, wenn wir wollen, dass der Aspekt der regionalen Erzeugung und Vermarktung nicht nur in Sonntagsreden gefordert, sondern ernst genommen wird, dann müssen Schlachthöfe wie der in Ingolstadt bestehen bleiben“, betont Klaus Böttcher.

Die FW-Fraktion fordert deshalb OB Christian Scharpf auf, die „Causa Schlachthof“ zur Chefsache zu machen.