31.10.2023
FREIE WÄHLER „Ingolstädter Mietspiegel verschreckt und schränkt Wohnungsbau ein“

Pressemitteilung der FREIEN WÄHLER, Stadtratsfraktion

 

  • FREIE WÄHLER erneuern ihre Kritik am Ingolstädter Mietspiegel, der ab
    dem 1. November gültig ist
  • Hans Stachel: Mietspiegel wird statt zu einer Hilfe für den Mietmarkt zu einem Mietmarktkiller und Preistreiber
  • Bereits jetzt gibt es schon Beschwerden von allen Seiten

Der Ingolstädter Mietspiegel beschäftigt weiter die Stadt – und auch die FREIEN WÄHLER. Denn die FW-Stadtratsfraktion hatte bereits nach ihrer Kritik im Juli angekündigt, dass sie dieses Thema weiter kritisch verfolgen würde.

Als vor rund drei Monaten ein externes Büro die erhobenen Daten im Ingolstädter Finanzausschuss vorstellte, bemängelten die FREIEN WÄHLER die geringe Nachvollziehbarkeit der Wohnlageneinstufung. Ein transparenter und nachvollziehbarer Mietspiegel sei allerdings wichtig, denn „die Wohnlage hat auch einen wesentlichen Einfluss auf die Miete – sowohl aus Sicht des Mieters, als auch aus Sicht des Vermieters“, kritisierte Hans Stachel, der Vorsitzende der Ingolstädter Stadtratsfraktion der FREIEN WÄHLER, bereits damals. „Somit beeinflusst der Mietspiegel indirekt natürlich auch den Immobilienwert.“

Nach den Interventionen der FREIEN WÄHLER besserte die Stadtverwaltung nach – allerdings nicht ausreichend. Trotzdem wird nun der Mietspiegel realisiert und ist ab dem 1. November gültig. „Der Stadtrat hat den vorgelegten Mietspiegelentwurf in der letzten Sitzung zum qualifizierten Mietspiegel gemacht. Leider“, bedauert Hans Stachel. „Jetzt kommen schon die Beschwerden von allen Seiten: Mitglieder vom Haus- und Grundbesitzerverein, Makler, Investoren, Vermieter, usw.“

So sei auf der Webseite der Stadt ein Mietspiegelberechnungstool zu finden, der bereits fleißig genutzt werden würde. „Die Ergebnisse sind aber für alle Vermieter und Investoren verschreckend und werden für sehr viel Unruhe in der Bevölkerung sorgen, das Verhältnis der Mieter zu Vermieter belasten und den Bau neuer Wohnungen massiv beeinträchtigen“, prognostiziert Hans Stachel. „Am Ende des Tages wird der Mietspiegel statt zu einer Hilfe für den Mietmarkt zu einem Mietmarktkiller und Preistreiber.“ Denn der Preis werde nach wie vor von Angebot und Nachfrage geregelt. Und die Investoren würden dort investieren, wo Ertragsaussichten bestehen und nicht dort, wo Mietrenditen künstlich klein gerechnet werden.

Die FREIEN WÄHLER sahen die Konsequenzen des Mietspiegels und stimmten bereits bei der vergangenen Stadtratssitzung mit drei von vier Stimmen dagegen. „Die uneinheitliche Abstimmung der Fraktion ist dem Umstand geschuldet, dass wir als Stadt gesetzlich verpflichtet sind, den qualifizierten Mietspiegel bis 1. Januar 2024 zu haben“, erklärt Hans Stachel. „Auch wenn der Mietspiegel wissenschaftlich erarbeitet wurde, darf das aus unserer mehrheitlichen Sicht nicht der Grund sein, dass wir einen folgenschweren „Unsinn“ beschließen, der den Mietmarkt in Ingolstadt belastet statt entlastet.“

So relativiert selbst die Stadtverwaltung auf ihrer Webseite den Mietspiegel. Karl Hofmann vom Sozialreferat schränkt in seiner Aussage beispielsweise bereits ein, dass der qualifizierte Mietspiegel sicher nicht jedem gefallen würde. Die FREIEN WÄHLER können sich diesen Worten – wie viele andere Ingolstädter auch – definitiv anschließen.