22.07.2008
Freie Wähler gegen Verlagerung des Stadtmuseums

Mitglieder: Gießereihalle nicht der richtige Standort / Was wird aus dem Hallenbad Mitte?


Aktuellen Überlegungen, das bisher im Kavalier Hepp untergebrachte Stadtmuseum aufs Gießereigelände zu verlagern, stehen die Freien Wähler skeptisch gegenüber. Das wurde am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung im Kastaniengarten in Oberhaunstadt deutlich. Die Gießereihalle, die Kulturreferent Gabriel Engert als mögliches Domizil fürs Stadtmuseum im Auge hat, solle anderweitig genutzt werden. Das Stadtmuseum sei im Kavalier Hepp bestens untergebracht, außerdem gebe es in dem historischen Gebäude durchaus noch Raumreserven. FW-Fraktionsvorsitzender Peter Gietl fasste die Meinung der Mitglieder so zusammen: "Eine Verlagerung des Stadtmuseums muss nicht sein." Die schon längere bestehende Planung, das Museum für Konkrete Kunst aus der Donaukaserne ins Kavalier Dallwigk auf dem Gießereigelände zu verlegen, wird dagegen unterstützt. Weitergehende Museumspläne, wie für ein Europäisches Donaumuseum, stoßen bei den Freien Wählern auf wenig Gegenliebe. Ein Donaumuseum sei allenfalls in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum denkbar, wurde argumentiert.

Ein weiteres Thema war die Zukunft des Hallenbads Mitte. Stadtrat Hans Stachel gab neue Überlegungen bekannt, das Hallenbad in unmittelbarer Nähe zum Freibad neu zu bauen, inklusive einer 50-Meter-Bahn. Das müsse aber noch genauer geprüft werden. Im übrigen gehe es darum, ob das Hallenbad saniert werden kann oder ob ein Neubau notwendig ist. Auch das werde jetzt untersucht.

Wo sollen künftig Volksfeste, die miba und andere Großveranstaltungen stattfinden? Der Volksfestplatz werde ganzjährig als Parkplatz gebraucht, lautete eine Meinung, andere Mitglieder setzten sich dagegen dafür ein, die Volksfeste auf jeden Fall auf dem Volksfestplatz zu belassen. Einigkeit bestand darin, dass die miba und Zirkusveranstaltungen nicht in der Stadtmitte stattfinden müssen.

Nach einem Bericht von Peter Gietl über die aktuellen Themen in den Stadtratsgremien berichtete Bürgermeister Sepp Misslbeck über seine ersten 100 Tage im Amt des 3. Bürgermeisters.

Er hob hervor, dass alle Forderungen aus dem Wahlprogramm der FW umgesetzt oder auf den Weg gebracht sind. Als Beispiele nannte er den Stadtbaurat, den Familienbeauftragten und das Verkehrskonzept, das jetzt erstellt werde. Lobend hob Misslbeck die gute und faire Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Dr. Alfred Lehmann und der Verwaltung hervor.

Die letzte Mitgliederversammlung der FW vor der Sommerpause nutzten auch Landtagskandidat Markus Reichhart und die Listenkandidatin für den Bezirkstag, Angela Mayr, um sich vorzustellen. Reichhart sagte, Hauptthema im Wahlkampf werde die Bildungspolitik sein. Bei seinen Besuchen im Raum Neuburg, der zusammen mit Ingolstadt einen Stimmkreis bildet, habe er festgestellt, dass die Hauptschulversorgung auf dem Land für viele Gemeinden ein ernstzunehmendes Problem ist. Wegen der sinkenden Schülerzahlen müssten viele Hauptschulen geschlossen oder mit anderen zusammengelegt werden. Generell sei ihm die Förderung des ländlichen Raums ein besonderes Anliegen, sagte Reichhart. Angela Mayr stellte kurz die Aufgaben des Bezirks vor. 90 Prozent der Ausgaben fließen laut Mayr in den sozialen Bereich.

Für die bevorstehende Landtagswahl zeigten sich die FW-Mitglieder sehr optimistisch. Markus Reichhart: "Die Freien Wähler sind längst keine Randgruppe mehr, sondern eine starke politische Kraft in Bayern."