23.09.2021
FREIE WÄHLER Eine Gemeinde unter Druck

Für die Gemeinde Weichering stehen für die nahe Zukunft wichtige und für die künftige Entwicklung bedeutende Themen; zum einen der vierspurige Ausbau der B16, die Errichtung des Paketzentrums der Deutschen Post DHL Group und nicht zuletzt - aktuell in den Medien - der Kiesabbau.

Aus Sicht der Region und des Landkreises ist für das regionale Wachstum jedes einzelne Projekt von wirtschaftlichem Interesse.

Wie sieht es aber im Fall der Gemeinde Weichering mit ca. 2.500 Einwohnern und einer Fläche von 24.58 km2 aus?

Der Kiesabbau ist mit einer Fläche von ca. 180 Hektar geplant. Die benötigte Fläche für die B16 und die dazugehörigen Abstandsflächen sind noch nicht bekannt. Dazu kommt das Paketzentrum mit einem Flächenverbrauch von ca. 11,9 Hektar und notwendigen Ausgleichsmaßnahmen von min. 3,7 Hektar.

Der Spielraum für die Gemeinde Weichering auch künftig Entwicklungsflächen für Gewerbe und Wohnen bereitzustellen, schmilzt. Dazu kommt die Rodung von Waldflächen, die Flächenversiegelung durch Bebauung, die Überbauung eines Bodendenkmals, der zunehmende Verkehr und die fehlende Wohnfläche für Mitarbeiter des Paketzentrums.

Alle drei Projekte sind wünschenswert und attraktiv. Ob alle drei Projekte auf dem Gebiet einer Gemeinde – noch dazu eine der kleineren im Landkreis – angesiedelt werden müssen, muss im Einvernehmen und in Absprache mit den Interessen der Gemeinde Weichering getroffen werden. Insbesondere der massive Kiesabbau – von der Gemeinde Karlshuld übrigens einstimmig im Gemeinderat abgelehnt – beeinträchtigt die künftige Entwicklung von Weichering unverhältnismäßig.

Auch wenn im Bundestagswahlkampf alle drei Projekte als wünschenswert und attraktiv bewertet wurden, ist die Gesamtsituation für Weichering nochmals von allen Gruppierungen zu überdenken.