Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Scharpf,

die FW Stadtratsfraktion stellt folgenden Antrag:

Die Sitzungsvorlage V0313/22 „Umbenennung der Dienststelle 47/1 Stadtmuseum/ Stadtarchiv/ Wissenschaftliche Stadtbibliothek in Zentrum Stadtgeschichte und das Bauerngerätemuseum in Museum Landkultur“ ist im laufenden Sitzungsdurchlauf in der gemeinsamen Sitzung von FWA und VPA, sowie im Stadtrat auf die Tagesordnung zu setzen und gemäß der geltenden Geschäftsordnung zu beraten.

Alle Aktivitäten zu Umsetzung des bisherigen Beschlusses des Kultur- und Schulausschusses in Bezug auf das Bauerngerätemuseum sind unverzüglich zu stoppen, um eine ergebnisoffene Beratung und Entscheidung zu ermöglichen und unnötige Ausgaben zu vermeiden.

Begründung:

In der Sitzung des Kultur- und Bildungsausschusses vom 18.05.2022 war als Sitzungsvorlage V0313/22 mit dem Kultur- und Schulausschuss als beschließendes Gremium auf der Tagesordnung.

Ziel der Sitzungsvorlage war die Umbenennung des Stadtmuseums und des Bauerngerätemuseums.

Gemäß der Geschäftsordnung des Stadtrats § 2 Abs. 1 Ziffer 28 ist für die Namensgebung für Stadtbezirke und für öffentliche Einrichtungen, Straßen und  Brücken von stadtbezirksübergreifender Bedeutung, ausschließlich das Plenum des Stadtrats zuständig, somit auch für die Umbenennung des Bauerngerätemuseums.

Für die Dienststellenbezeichnung „Zentrum Stadtgeschichte“ gilt im Übrigen das Gleiche.

§ 2 Abs. 4 Ziffer 4 ist nicht geeignet eine Entscheidungskompetenz des Kultur- und Bildungsausschusses unter Ausschluss des Plenums zu schaffen.

 

Das Bauerngerätemuseum ist für die Ingolstädterinnen und Ingolstädter in der Stadthistorie angekommen und als Marke bereits überörtlich verankert. Deshalb sollte dieser auch beibehalten und weiterhin gepflegt und vermarktet werden.

Die Bezeichnung „Museum Landkultur“ ist eine künstliche Wortschöpfung ohne Bezug zu den wesentlichen, im Museum zu findenden Exponaten und dem Wandel in der Landwirtschaft im Raum Ingolstadt.

Die Vorlage unter Nichtbeachtung der Zuständigkeit des Stadtrates lässt darüber hinaus einen faden Beigeschmack zurück.

Die Verwaltung hat sich selbst an die eigenen Vorgaben der Zuständigkeit zu orientieren.

Um dem traditionellen, ursprünglichen Namen und den erweiterten Betätigungsfeldern des Bauerngerätemuseums wie gewünscht gerecht zu werden, können wir uns noch eine Umbenennung in „Museum für Bauerngeräte und Landkultur“ vorstellen, wobei wir die Notwendigkeit einer Umbenennung nicht zwingend teilen.

Es gibt wichtigere Aufgaben in der Stadt Ingolstadt, als sich mit solchen zusätzlichen Themen zu überfrachten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Hans Stachel                                                    Angela Mayr

Fraktionsvorsitzender                                       stellv. Fraktionsvorsitzende

Freie Wähler Stadtratsfraktion Ingolstadt