Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Scharpf,

die Ingolstädter Tafel benötigt umgehend Hilfe. Deshalb wenden wir uns von den FREIEN WÄHLERN Ingolstadt an Sie, mit dem dringenden Appell, die Probleme der Tafel zu beseitigen und die Tätigkeit dieser ehrenamtlichen Einrichtung noch mehr zu unterstützen.

Seit dem Ende der Sommerferien stellen wir vermehrt fest, dass sich dienstags und mittwochs lange Schlangen auf dem Josef-Strobl-Platz bilden. Die Kunden verlassen meist – nach längerer Wartezeit – die Tafel wieder, bepackt mit Tüten oder Taschen. Allerdings kommt es inzwischen regelmäßig vor, dass nicht alle Menschen aus der Schlange tatsächlich auch Lebensmittel erhalten.

Natürlich wäre es unsere Wunschvorstellung, dass in einer Wohlstandsgesellschaft die Notwendigkeit einer Tafel obsolet ist, aber in der derzeitigen Situation ist dies unrealistisch. Es zeichnet sich stattdessen folgender Trend ab: Die Flüchtlingskrise, die Preissteigerung bei den Lebensmitteln und die Energiekrise führten zu einer deutlichen Zunahme der Bedürftigen. Wir gehen sogar davon aus, dass sich die Anzahl der Kunden in den vergangenen Jahren verdoppelt hat.

Allerdings haben sich zu 2012 die Räumlichkeiten nicht geändert. Seit Jahren klagen die Verantwortlichen der Tafel über Platzprobleme. Dies wurde bereits mehrfach in den Medien thematisiert – allerdings hat sich bis heute an dieser Situation nichts geändert.

Für uns FREIE WÄHLER ist es deshalb ein zentrales Anliegen, dass eine langfristige Lösung gefunden wird, um die Tafel zukunftstauglich zu machen. Diese vier Punkte sind für uns elementar:

  1. Für die Kunden der Tafel ist die Nähe zum Jobcenter/Sozialen Rathaus und zum ZOB von grundlegender Bedeutung.
  2. Für die Kühlfahrzeuge der Tafel müssen die Räumlichkeiten anfahrbar sein.
  3. Die Räumlichkeiten müssen behindertengerecht sein und die Zugänge für Palettentransporte geeignet.
  4. Die Räume müssen für einen Lebensmittel-Betrieb entsprechend ausgestattet sein.

So stellt sich die Situation aktuell dar: Momentan unterstützt die Stadt Ingolstadt mit dem Freistaat Bayern die Einrichtung durch die Übernahme des Mietvertrages im ehemaligen Proviantamt und den Standort für den Container auf dem Josef-Strobel-Platz. Der Bedarf für Dolmetscher und Security-Kräfte wurde ebenfalls durch die Stadt gedeckt.

Die steigenden Energiekosten sind aktuell nicht das Hauptproblem für die Tafelräumlichkeiten. Im Bedarfsfall wurde bereits Unterstützung angekündigt. Damit haben sich unseres Erachtens die Anträge der Linken und der AfD erledigt.

Eine weitergehende Unterstützung zur Verbesserung Situation der Tafel scheiterte allerdings am räumlichen Ist-Zustand.

Wir bitten Sie deshalb, dass wir als Stadt Ingolstadt, nochmals gemeinsam alle Kräfte mobilisieren und die Ingolstädter Tafel zukunftsfähig aufstellen und für Räumlichkeiten sorgen, die den Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aber auch den Kundinnen und Kunden der Tafel eine angemessene, bedarfsgerechte Lokalität bietet.

Mit freundlichen Grüßen

 

Hans Stachel

Fraktionsvorsitzender