29.07.2019
FW-Antrag: Stadt muss Katastrophenschutz Übung durchführen

So bald wie möglich, spätestens jedoch bis zum 2. Quartal 2020 muss die Stadt eine sogenannte Katastrophenschutz-Vollübung durchführen. Das beschloss der Stadtrat am Donnerstag auf Antrag der FW-Fraktion bei nur einer Gegenstimme. Damit setzten sich die Freien Wähler gegenüber der Verwaltung durch, die vorgeschlagen hatte, den Antrag abzulehnen, mit dem Hinweis, dass am 26. Oktober eine Katastrophenschutz-Übung bei der Gunvor-Raffinerie geplant ist.

FW-Fraktionsvorsitzender Peter Springl wollte dies aber nicht gelten lassen und betonte, dass die bei Gunvor geplante Übung nicht den Kriterien für eine Vollübung entspricht. So werden nicht alle Einsatzmittel, vor allem nicht der Rettungsdienste einbezogen. Geübt werden außerdem nur kleinere Szenarien, nicht aber der Fall einer Katastrophe. „Und so eine Katastrophe wartet nicht auf uns“, sagte Springl und erinnerte an jüngste Ereignisse wie die Explosion in der Bayernoil-Raffinerie, den Brand in den Staudinger Hallen oder das Feuer im Münster vor wenigen Tagen. Springl wies auf die Praxis in den benachbarten Landkreisen hin, die alle ein bis drei Jahre eine Vollübung veranstalten.

In Ingolstadt dagegen wurde der empfohlene Übungs-Rhythmus von sechs Jahren bereits überschritten. Die letzte Vollübung fand 2012 statt. FW-Stadtrat Markus Reichhart hatte ebenfalls kein Verständnis für die ablehnende Haltung der Verwaltung und machte darauf aufmerksam, dass sich in den vergangenen in der Stadt viel verändert hat, angefangen von möglichen Katastrophenszenarien über das starke Bevölkerungswachstum bis zur personellen Besetzung der Einsatzkräfte.

 

Peter Springl, Fraktionsvorsitzender (für die FW-Stadtratsfraktion)